Wie verkommen kann Politik sein?

Erinnern Sie sich noch an Rudolph Seiters? Er war von 1991 bis 1993 Deutscher Innenminister. Als im Juni 1993 bei einem polizeilichen Einsatz auf dem Bahnhof im mecklenburgischen Bad Kleinen der GSG-9-Beamte Michael Newrzella ums Leben gekommen war und der gesuchte RAF-Terrorist Wolfgang Grams sich selbst erschossen hatte, übernahm Seiters die politische Verantwortung und trat am 4. Juli 1993 von seinem Amt zurück. Ein persönliches Fehlverhalten war ihm in keiner Weise vorzuwerfen.

Politische Verantwortung ist etwas, was unserer heutigen Gurkentruppe völlig fremd ist. Selbst ungeheuerliche persönliche Verantwortungslosigkeit wird kaltlächeld ausgesessen. Im Gegenteil, Frau wird sogar noch zur Bundesministerin ernannt, obwohl die Vorwürfe schon im Raum standen.

Frau Spiegel ist nicht nur ihrer Verantwortung nicht gerecht geworden, ihr gingen die Menschen im Ahrtal, denen im wahrsten Sinne ihr Hab und Gut gerade den Bach runter ging, gelinde gesagt am Allerwertesten vorbei. Sie hatte anderes zu tun und war im Nachhinein nur um ihr Image besorgt: „Das Blame Game könnte sofort losgehen, wir brauchen ein Wording, dass wir rechtzeitig gewarnt haben, wir alle Daten immer transparent gemacht haben, ich im Kabinett gewarnt habe, was ohne unsere Präventivmaßnahmen und Vorsorgemaßnahmen alles noch schlimmer geworden wäre etc.“

Das ganze Protokoll der Ungeheuerlichkeiten ist nachzulesen unter

https://www.focus.de/…/heutige-familienministerin-anne… Wir berichteten bereits darüber.

Nein, Frau Spiegel, es geht hier nicht um einen vierwöchigen Urlaub, für den sie vielleicht keinen Urlaubsschein abgegeben haben. Auch nicht, dass sie angeblich online an Sitzungen teilgenommen haben, was nachweislich nicht stimmte. Es war nur das, was das Fass zum Überlaufen brachte. Sie haben es sich gutgehen lassen und ihre eigene Gesundheit gepflegt, während bereits 134 Menschen ihr Leben verloren haben und Tausende im Schlamm nach ihren letzten Habseligkeiten wühlten.

Ihre halbherzige dahergeleierte „Entschuldigung“ war ein letzter Schlag ins Gesicht der Flutopfer. Ihr Rücktritt war auch nicht freiwillig, sie wurden massiv unter Druck gesetzt, wie sie selbst vermeldeten. Umso schlimmer war der Auftritt der beiden Grünen Parteivorsitzenden, die mit betroffenen Mienen rotzfrech noch ihren Rücktritt beklagten, als wäre Frau Spiegel das Opfer. Das gleiche gilt auch für Herrn Scholz.

Gut, dass sie endlich weg sind, und hoffentlich folgt ihnen auch Frau Malu Dreyer bald. Die redet sich auch schon um Kopf und Kragen. In der Flutnacht gab sie sich ahnungslos. Die Gemeinden werden das schon richten, sagt sie dem Untersuchungsausschuss. Und per SMS bat sie noch um „ein paar Worte des Mitgefühls“. Noch nicht mal dazu sind diese abgehobenen Politiker in der Lage.

Am 15. Mai AfD – Was sonst.